Bund-Länder-Leitlinien zu Open Access veröffentlicht : Datum:
Bund und Länder haben sich in den Bund-Länder-Leitlinien zu Open Access über die Zukunft des wissenschaftlichen Publizierens abgestimmt. Die Leitlinien sind eine wichtige Positionierung für den freien Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen. Bund und Länder wollen den Transformationsprozess dauerhaft, verlässlich und angemessen unterstützen.
Bund und Länder haben im Rahmen der 16. Berlin Open Access Konferenz der Max-Planck-Gesellschaft am 6. Juni 2023 in Berlin die gemeinsamen Bund-Länder-Leitlinien zu Open Access vorgestellt. Vor internationalem Publikum präsentierten Staatssekretärin Prof. Dr. Sabine Döring aus dem Bundesministerium für Bildung und Forschung und Staatssekretär Dr. Andreas Handschuh aus dem Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus das Papier erstmalig.
„Der freie Zugang zu wissenschaftlichen Publikationen ist wichtig für Wissenschaft, Gesellschaft und Wirtschaft. Ich freue mich sehr, dass wir heute die gemeinsamen Leitlinien von Bund und Ländern zu Open Access veröffentlicht haben. Bund und Länder werden die Wissenschaft im Open-Access-Transformationsprozess dauerhaft, verlässlich und angemessen unterstützen“, so Staatssekretärin Prof. Dr. Döring.
Open Access soll zum Standard des Publizierens in der Wissenschaft werden
Die Etablierung von Open Access als Standard des wissenschaftlichen Publizierens ist erklärtes Ziel von Bund und Ländern. Dadurch sollen öffentlich finanzierte Ergebnisse aus Wissenschaft und Forschung frei zugänglich und nachnutzbar sein.
Mit der Abstimmung der Bund-Länder-Leitlinien haben sich Bund und Ländern gemeinsam positioniert und bekräftigt, die Wissenschaft beim Wandel zu Open Access nachhaltig zu unterstützen. Zu 10 Aspekten der Open-Access-Transformation, die für die Entwicklung von Open Access als Standard eine entscheidende Rolle spielen, wird in dem Papier Stellung bezogen. Mit der Gestaltung der Rahmenbedingungen, durch die Fortführung von Fördermaßnahmen und auch bei den eigenen Publikationen wollen die staatlichen Akteure den Wandel zu Open Access vorantreiben. In den Leitlinien ermutigen Bund und Länder Wissenschaftseinrichtungen zudem zum Ausbau von wissenschaftsgetragenen Open-Access-Angeboten. Genauso motivieren die Bund-Länder-Leitlinien (entlang der Empfehlungen des Wissenschaftsrates zur Transformation des wissenschaftlichen Publizierens) die wissenschaftlichen Institutionen zu mehr Kostentransparenz. Die immer stärkere Kommerzialisierung öffentlich finanzierter wissenschaftlicher Publikationen sehen Bund und Länder mit Sorge. Bund und Länder wollen den Wandel zu Open Access kommunikativ begleiten und mit der Unterstützung des Transformationsprozesses wesentlich dazu beitragen, dass der Anteil an Open-Access-Publikationen steigt.
Zusammenarbeit von Bund und Ländern zu Open Access
Bund und Länder haben seit 2019 einen regelmäßigen Austausch zum Thema Open Access. Im Rahmen dieses Dialoges findet eine Verständigung zu Strategien, Maßnahmen und Initiativen von Bund und Ländern statt. Auch mit Mitgliedern der Open-Access-Community ist der Bund-Länder-Kreis im Gespräch: So wurde u. a. mit dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Projekt „Open4DE“ der Austausch gesucht. Das Projekt beleuchtet Stand und Perspektiven einer Open-Access-Strategie für Deutschland.
Die Leitlinien sind in diesem Austauschkreis von Bund und Ländern entstanden, wurden im März 2023 von Frau Bundesministerin Stark-Watzinger und länderseitig in der Amtschefskonferenz der Kultusministerkonferenz am 28. April 2023 angenommen. Die gemeinsamen Leitlinien wurden im Juni 2023 veröffentlicht und erstmalig auf der 16. Berliner Open-Access-Konferenz der Max-Planck-Gesellschaft am 6. Juni 2023 in Berlin von Bund und Ländern vorgestellt.