Studi-BUCH
Bildungsökonomik trifft Informatik: Im Projekt Studi-BUCH werden umfangreiche textuelle Daten aus der Hochschulforschung mittels Methoden der Textanalyse und des Maschinellen Lernens ausgewertet, um die Entwicklung neuer Studienangebote und Faktoren der Studien- und Berufswahl darzustellen und zu verstehen.
Der technologische Wandel hat seit den 1990er Jahren zahlreiche Branchen und Berufsbilder umfassend verändert. Unklar ist jedoch, ob und in welchem Maße Hochschulen sich an diese veränderte Nachfrage nach Kompetenzen angepasst haben und wie eine nachfrageorientierte Änderung zukünftig aussehen könnte.
Hier setzt das Forschungsvorhaben Studi-BUCH an: erstmalig wird eine Bestandsaufnahme der deutschen Hochschullandschaft und der Änderungen über die Zeit zu den Inhalten der Studiengänge sowie der Studienberatung vorgenommen. In einem weiteren Schritt werden Prognosen erstellt, welche weiteren Anpassungen (insbesondere im Hinblick auf interdisziplinäre Studiengänge) zu einer verbesserten Passgenauigkeit von Angebot und Nachfrage führen können.
Als Datengrundlage dienen verschiedene textuelle Daten seit den 1970er Jahren, welche mittels verschiedener Methoden der Textanalyse in Kombination mit maschinellem Lernen und Zeitreihenanalysen systematisch ausgewertet werden.
Durch eine enge Kooperation zwischen Hochschulforschung und Informatik wird mittels der gemeinsamen Arbeit mit textuellen Daten ein umfassender Datenkompetenztransfer von der Informatik in die Bildungs- und Arbeitsmarktforschung stattfinden. Diese Methode ist aufgrund der starken Regulierung des Bildungssektors und den damit vorhandenen textuellen Daten (z.B. aus Prüfungsordnungen) eine sehr zukunftsträchtige, wird aber in der deutschen Bildungsforschung bislang kaum angewandt.