Projektstart: 20 Vorhaben entwickeln Lösungsbausteine für Datentreuhandmodelle : Datum:
In Wissenschaft, Wirtschaft, Verwaltung und Gesellschaft sind Daten als Grundlage für neue Erkenntnisse und Forschungsergebnisse, technologischen Fortschritt und Innovationen kaum mehr wegzudenken. Daher fördert das BMBF die Erforschung und Entwicklung praxisrelevanter Bausteine für die erfolgreiche Etablierung von Datentreuhandmodellen (DTM). Ausgewählt wurden 20 Projekte, die mit jeweils bis zu 500.000 Euro gefördert werden.
Daten bergen ein riesiges Potential für Innovationen in Forschung und Entwicklung und versetzen uns in die Lage, sie zu kommerzialisieren und auf ihnen neue Geschäftsmodelle aufzubauen. Dadurch leisten Daten einen integralen Beitrag zur Lösung aktueller gesellschaftlich relevanter Probleme. Die Nutzung dieses Datenschatzes über Grenzen einzelner Anwendungsdomänen, d.h. vor allem die Verknüpfung von bisher nur getrennt in Silos genutzten Daten, birgt ein großes Chancenpotential.
Daten werden intensiver geteilt und gemeinsam genutzt, wenn ein vertrauensvoller Austausch möglich ist und die verschiedenen, zum Teil gegenläufigen Interessen, Rechte und Pflichten der beteiligten Datenakteure abgewogen und ausgeglichen werden. Hier braucht es neue, unterstützende Dateninstrumente, die sowohl technologische, rechtliche als auch organisatorische Lösungsansätze bzw. konkrete Bausteine für Lösungen praxistauglich und zielführend verbinden. Ein vielversprechender Lösungsansatz sind Datentreuhandmodelle (DTM), die Rahmen, Umsetzung und Technologien für den Einsatz von Datentreuhändern vereinen.
Ziel der Förderrichtlinie
Mit der Richtlinie zur Förderung von Projekten zur Erforschung oder Entwicklung praxisrelevanter Lösungsaspekte („Bausteine“) für Datentreuhandmodelle fördert das BMBF Projekte zur Erforschung und Entwicklung praxisrelevanter Lösungsbausteine für Datentreuhänder. Die Erkenntnisse aus den Projekten werden sicherstellen, dass Dateninnovation in den Sektoren Forschung, Wirtschaft, Verwaltung und Zivilgesellschaft leichter gehoben werden können und der Austausch von Daten über Grenzen von Anwendungsdomänen oder Sektoren hinweg einfacher realisiert und auch skaliert werden kann. Die 20 ausgewählten Projekte werden jeweils mit maximal 500.000,00 EUR gefördert.
20 Projekte stellen sich vor
Die inhaltliche Ausrichtung der 20 geförderten Projekte und die beteiligten Einrichtungen werden in der nachfolgenden Übersicht aufgeführt. Im Fokus stehen rechtliche, technische und organisatorische Lösungsbausteine für DTM. Dabei widmen sich die Projekte der Erforschung von Geschäfts- und Betriebsmodellen sowie Erfolgsfaktoren für die Akzeptanz und Skalierung von DTM, deren zentralen technischen Bausteinen oder ihrer rechtlich einwandfreien Umsetzung.
Prozessmuster für neutrale Datentreuhandmodelle – proDTM
Zielsetzung des Verbundprojekts „Prozessmuster für neutrale Datentreuhandmodelle – proDTM“ (FKZ: 16DTM201A-C) ist die Entwicklung von Prozessmustern für Datentreuhänder als austauschbare und wiederverwendbare Module für die Kontrolle des Zugangs zu und der Nutzung von Daten. Durch diese technische Entwicklung wird ein Beitrag zu einer höheren Neutralität, Transparenz, Autonomie und verbesserten Governance von Datentreuhändern geleistet. Mit dem Baustein können daneben potenziell in Konkurrenz stehende Ziele der beteiligten Akteure, also Datennutzende und Datengebende, in verschiedenen privatwirtschaftlichen oder öffentlichen Anwendungsbereichen in Einklang gebracht werden. Die Wirksamkeit der theoretisch sowie empirisch abgeleiteten und entwickelten Prozessmuster wird mit Hilfe einer prototypischen Implementierung in Form eines Demonstrators evaluiert. Hierbei werden die Struktur, der Umfang und die Sensibilität der verwalteten Daten berücksichtigt. Der entwickelte Demonstrator soll es ermöglichen, die Funktionalität der erarbeiteten Prozessmuster zu präsentieren und somit die Einführung eines DTM für Unternehmen oder Forschungseinrichtungen zu erleichtern. Die am Projekt beteiligten Partner sind das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST), die Technische Universität Dortmund und die Actiware Development GmbH.
Kontakt und weiterführende Informationen: Dr. Jürgen Schmelting, Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik ISST
Informierter Widerspruch in Datentreuhandmodellen – InWiDaT
Zielsetzung des Verbundprojekts „Informierter Widerspruch in Datentreuhandmodellen – InWiDaT“ (FKZ: 16DTM202A-B) ist es, eine nutzerzentrierte, transparente und informierte Widerspruchslösung für DTM zu entwickeln. Sie soll Bürgerinnen und Bürger ermöglichen, ihre Widerspruchsrechte bezüglich der Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten einfach auszuüben. Hierdurch sollen die Akzeptanz von DTM gesteigert und vermehrt personenbezogene Daten für die gemeinnützige Verwendung verfügbar gemacht werden. Die Widerspruchslösung soll zuerst im Anwendungskontext der medizinischen Versorgung getestet werden. In Kooperation mit drei assoziierten Partnern aus dem Kontext der bereits vom BMBF geförderten Datentreuhand-Pilotvorhaben soll der Baustein dann auch in die spezifischen Bereiche Smart City und Mobilität, aber auch generell an den Kontext von Forschungsdaten angepasst und implementiert werden. Die am Projekt beteiligten Partner sind die Georg-August-Universität Göttingen und die Health Data Technologies GmbH.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. Manuel Trenz, Georg-August-Universität Göttingen
BuildingTrust: Treuhänderbausteine für Gebäudedaten - BuTuGe
Zielsetzung des Projektes „Building Trust – Treuhänderbausteine für Gebäudedaten – BuTuGe“ (FKZ: 16DTM203A-D) ist die Entwicklung von modularen Bausteinen für vertrauensvolle und sichere Datentreuhänder im Anwendungskontext eines Gebäudedatentreuhänders. Konkret sollen folgende Bausteine entwickelt werden:
Erstens, Bausteine für tragfähige Geschäfts- und Betriebsmodelle für Datentreuhänder. Hierbei liegt der Fokus auf der Analyse potenzieller Entwicklungspfade für Geschäfts- oder Betriebsmodelle eines Datentreuhänders unter der Berücksichtigung möglicher Finanzierungsformen.
Zweitens, Bausteine für die Steigerung der Akzeptanz sowie Skalierung von DTM. Die Erforschung und Entwicklung nachweislich fairer Anreizsysteme zur Nutzung von DTM ist der Kern des Projektes. Eng damit verbunden steht die Ausarbeitung vertrauensstiftender Maßnahmen für Datentreuhänder.
Das Vorhaben wird gemeinsam durch die Technische Universität Dortmund, dem Fraunhofer Institut für Software- und Systemtechnik (ISST), dem Daten Kompetenzzentrum Städte und Regionen (DKSR GmbH) sowie dem Leibniz Institut für ökologische Raumentwicklung (IÖR) umgesetzt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr.-Ing. habil. Boris Otto, Technische Universität Dortmund
Rechtsformen für Datentreuhänder unterschiedlichen Typs an der Schnittstelle Wissenschaft, Wirtschaft und öffentliche Hand - ReFo_DaT
Zielsetzung des Projekts „Rechtsformen für Datentreuhänder unterschiedlichen Typs an der Schnittstelle Wissenschaft, Wirtschaft und öffentliche Hand - ReFo_DaT“ (FKZ: 16DTM204A-B) ist die Untersuchung unterschiedlicher Rechtsformen einschließlich der damit verbundenen Ausgestaltungsmöglichkeiten von Governance und Betreibermodell für Datentreuhänder. Ergebnis der Untersuchungen ist eine durch rechtswissenschaftliche Analysen unterlegte und durch Praxisbeispiele, die im Projekt ebenfalls gesichtet werden, angereicherte Entscheidungsmatrix für Entscheidungsträger:innen. Ebenso werden Mustersatzungen und prototypische Governance-Konzepte als Orientierungshilfen entwickelt. Die erarbeiteten Hilfestellungen und Materialen sollen die Gründung und Etablierung von Datentreuhändern durch die erleichterte Auswahl der geeigneten Gesellschaftsform vereinfachen und die Schaffung nachhaltiger Governance-Strukturen und Geschäftsmodelle unterstützen. Umgesetzt wird das Vorhaben durch die Technische Universität Darmstadt und der Philipps-Universität Marburg.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. Petra Gehring, Technische Universität Darmstadt
Entwicklung technischer Bausteine zur Realisierung skalierbarer, dezentraler Datentreuhandmodelle – ScaleDTM
Zielsetzung des Projekts „Entwicklung technischer Bausteine zur Realisierung skalierbarer, dezentraler Datentreuhandmodelle – ScaleDTM“ (FKZ: 16DTM206) ist die bedarfsgerechte Konzeption, Implementierung und Testung technischer Instrumente für die Erstellung dezentraler Datentreuhändermodelle auf Basis von Open-Source Technologien. Dabei soll sowohl ein Baustein für die Vertragsverhandlung (Contract Negotiation) über einen Datentreuhänder als auch eine Datenbank für vertrauenswürdige Datentreuhänder sowie Teilnehmende des jeweiligen Datenökosystems (White List) konzipiert, implementiert und anhand konkreter Anwendungsfälle in der Praxis getestet werden. Darüber hinaus soll zuvor ein generisches und domänenunabhängiges Konzept für dezentrale Datentreuhändermodelle inklusive einer entsprechenden Referenzarchitektur und möglicher Funktionen auf Basis einer empirischen Erhebung erfolgen. Umgesetzt wird das Vorhaben durch das Fraunhofer-Institut für Software- und Systemtechnik (ISST).
Kontakt und weiterführende Informationen: Projekt ScaleDTM
Weiterentwicklung eines Community-Datentreuhandmodells für die Erforschung politischer Online-Kommunikation - Com-DTM
Zielsetzung des Verbundprojekts „Weiterentwicklung eines Community-Datentreuhandmodells für die Erforschung politischer Online-Kommunikation - Com-DTM“ (FKZ: 16DTM208A-B) ist es, die Möglichkeiten der Weiterentwicklung einer Community-Datentreuhand für die Erforschung politischer Online-Kommunikation zu erforschen und entsprechende Maßnahmen umzusetzen. Ein Community-Datentreuhänder ist ein Organisations- bzw. Betriebsmodell, das sich durch eine gemeinschaftliche Erstellung, Nutzung und Pflege des Datenbestandes auszeichnet. Regeln, wie bspw. zur Zugangskontrolle, werden durch die nutzende Gemeinschaft festgelegt. In diesem Projekt steht die Auseinandersetzung mit der Entwicklung eines Partizipationsmodells zur systematischen und kontinuierlichen Einbindung der Forschungscommunity in die Gestaltung der Anreiz- und Regulierungsstrukturen des Datentreuhänders im Fokus. Ebenso werden Prozesse zur Datenqualitätssicherung erforscht. Die Entwicklung und Implementierung der dafür notwendigen technischen Lösungsbausteine wird vom Projekt adressiert. Umgesetzt wird das Vorhaben durch das GESIS - Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften e.V. und das Leibniz-Institut für Medienforschung, Hans-Bredow-Institut (HBI).
Kontakt und weiterführende Informationen: Dr. Pascal Siegers, Fraunhofer-Institute für Software- und Systemtechnik
Datentreuhand als Garant für Informationsfreiheit – DaGarIn
Zielsetzung des Verbundprojekts „Datentreuhand als Garant für Informationsfreiheit – DaGarIn“ (FKZ: 16DTM209A-B) ist es, die rechtlichen Grundlagen und Gestaltungsmöglichkeiten einer „transaktionsbasierten Datentreuhand“ als spezifischem Modell für die Erschließung staatlicher Datenbestände, näher zu untersuchen, juristisch zu klären und die gewonnenen Erkenntnisse in die behördliche Praxis zu überführen. Mit der umfassenden Analyse der transaktionsbasierten Datentreuhand leistet DaGarIn einen Beitrag zur Erforschung von Bausteinen zu rechtlich relevanten Aspekten von Datentreuhänderschaft, sorgt für mehr Rechtsklarheit und hilft dabei, Bedenken der Verwaltung abzubauen und somit die Verfügbarkeit von öffentlichen Datenbeständen insgesamt zu erhöhen. Darüber hinaus wird durch die Erkenntnisse zu grundlegenden rechtlichen Fragestellungen in Bezug auf DTM ein praxisrelevanter Mehrwert geschaffen. Umgesetzt wird das Vorhaben durch die Philipps-Universität Marburg und die Justus-Liebig-Universität Gießen.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. Johannes Buchheim, Philipps-Universität Marburg
Benutzerfreundliche und rechtskonforme Implementierung von Datengeberrechten und Datentreuhänderpflichten - Bridge-Up
Zielsetzung des Verbundprojekts „Benutzerfreundliche und rechtskonforme Implementierung von Datengeberrechten und Datentreuhänderpflichten – Bridge-Up“ (FKZ: 16DTM210A-B) ist die Entwicklung von vier Bausteinen für eine benutzerfreundliche und rechtskonforme Umsetzung von Datengebendenrechten und Datentreuhänderpflichten. Um dies zu erreichen ist es essenziel, dass Datentreuhänder den gesetzlichen Pflichten nachkommen und Datengebende entsprechende Rechte einräumen. Die im Projekt entwickelten Bausteine sind in rechtlich und technisch geteilt und werden jeweils von den Projektpartnern bearbeitet. Umgesetzt wird das Vorhaben durch die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und die Fraunhofer-Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V
Kontakt und weiterführende Informationen: Projekt Bridge-Up
DatentReuhand-MOdul zum Präventiven Schutz vor Identitätsdatenmissbrauch – DROPS
Zielsetzung des Verbundprojekts „DatentReuhand-MOdul zum Präventiven Schutz vor Identitätsdatenmissbrauch – DROPS“ (FKZ: 16DTM211A-B) ist es, ein modulares Software-Framework zu entwickeln, das einen rechtskonformen Abgleich zwischen (anonymisierten) Identitätsdatensätzen und geleakten (sensiblen) Datensätzen ermöglicht. Kern des im Projekt DROPS zu entwickelnden Bausteins ist eine praxisnahe technische und organisatorische Lösung, deren Komponenten und Konzepte sowohl in etablierten Warnsystemen als auch eigenständig als (Datentreuhand-)Modul eingesetzt werden können. Die Implementierung des Bausteins durch Datentreuhandstellen sollen diese dazu befähigen, als einheitliche Melde- und Prüfkanäle für Private, Unternehmen und behördliche Akteure im Fall geleakter Identitätsdaten zu agieren. Das Projekt deckt rechtliche, technische und organisatorische Fragestellungen ab. Umgesetzt wird das Vorhaben durch die Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. Michael Meier, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn
Skalierbare Treuhänderservices für die medizinische Forschung - THS-MED
Im Projekt „Skalierbare Treuhänderservices für die medizinische Forschung – THS-MED“ (FKZ: 16DTM215) entwickeln die Arbeitsgruppe Medizininformatik im Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und die Unabhängige Treuhandstelle von Charité und BIH zwei zentrale Dienste für medizinische Datentreuhand-Plattformen: einen Dienst für die Registrierung von Patienten und Probanden sowie einen Dienst für die Pseudonymisierung der Daten von Patienten und Probanden. Die Dienste sollen hochperformant sein und den gängigen technischen und fachlichen Standards genügen. An die Entwicklung schließt sich eine praxisnahe Evaluation in Projekten der Treuhandstelle der Charité an. Die Software wird anderen Treuhändern als Open Source zur Verfügung gestellt. THS-MED leistet einen wesentlichen Beitrag zur technischen Skalierbarkeit von Datentreuhand-Plattformen, damit die Treuhandstellen auch in Zukunft die wachsende Nachfrage nach ihren Dienstleistungen effizient bedienen können. Das Vorhaben wird von der Charité Berlin durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Univ.-Prof. Dr. Fabian Prasser, Charité Berlin
Modular Automated System for DataTrusts: Aufbau eines modulare Software-Systems für automatisierte Prozesse in Datentreuhandstellen - MAST
Zielsetzung des Projekts „Modular Automated System for DataTrusts - MAST“ (FKZ: 16DTM216) ist es, ein modulares Softwaresystem für automatisierte Prozesse in Datentreuhandstellen zu entwickeln. Dazu werden Anforderungen sowohl aus bereits existierenden als auch aktuell im Aufbau befindlichen Datentreuhandstellen gesammelt. Darauf aufbauend wird ein modulares System konzipiert und technisch umgesetzt, das Workflows, einzelne Software-Komponenten und definierte Schnittstellen umfasst. Existierende Softwarelösungen (z.B. zur Anonymisierung) werden evaluiert, bei Bedarf um weitere Funktionalitäten erweitert und in das modulare System integriert. Einerseits wird so der Betrieb von Datentreuhandstellen in der Praxis unter Rückgriff auf technische Standards erleichtert und andererseits erlaubt der modulare Aufbau eine individuelle Anpassung des Systems in Einklang mit den spezifischen Bedürfnissen der am Datenökosystem beteiligten Akteure sowie eine einfache Einbindung zusätzlich, nicht im Projekt entwickelter Funktionen. So kann der hohe Bedarf an Zeit, Ressourcen und technischen Kompetenzen für den Aufbau aber auch den laufenden Betrieb von Datentreuhandstellen gesenkt werden. Durch mehrere Systemtests in den Datentreuhandstellen der assoziierten Partner des Vorhabens wird der praktische Nutzen der Projektergebnisse sichergestellt. Das Vorhaben wird von der Technischen Universität Dresden durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Dr. Ralph Müller-Pfefferkorn, Technische Universität Dresden
Entwicklung von Geschäftsmodellen für nachhaltige Datentreuhandplattformen mit offenen Architekturen und Schnittstellen, unter Beibehaltung der Datenhoheit für kleine und mittelständische Unternehmen - EG-DAS
Zielsetzung des Projekts „Entwicklung von Geschäftsmodellen für nachhaltige Datentreuhandplattformen mit offenen Architekturen und Schnittstellen, unter Beibehaltung der Datenhoheit für kleine und mittelständische Unternehmen – EG-DAS“ (FKZ: 16DTM218) ist es, Bausteine für Datentreuhänder zu entwickeln, die es kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie (nicht) wirtschaftlichen Institutionen ermöglichen, ihre Daten sinnvoll verwertbar zu machen und dabei geltenden Anforderungen an Datenhoheit und Datenschutz zu entsprechen. Im Zentrum steht hier die Entwicklung einer tragfähigen Organisationsstruktur. Das Projekt erforscht und entwickelt dazu sechs konkrete Bausteine: ein tragfähiges Geschäftsmodell, eine Referenzarchitektur, ein Rechte- und Rollenkonzept, einen verlässlichen Data Governance-Mechanismus sowie ein Best-Practice-Guide zum Vertrauensmanagement und einen Best-Practices-Katalog zur Prozessintegration. Unter starker Einbindung von assoziierten Anwendungspartnern bei der Anforderungserhebung adressiert das Projekt praxisrelevante Herausforderungen beim Aufbau von Datentreuhändern. Am Ende des Projekts entstehen Entscheidungshilfen, organisatorische Konzepte und Prototypen der technischen Bausteine in einem Demonstrator. Das Vorhaben wird von der Universität Koblenz durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Jun.-Prof. Dr. Dennis Riehle, Universität Koblenz
Geschäfts- und Finanzierungsmodelle von staatlich organisierten Datentreuhändern für Gesundheitsdaten - GUIDERS
Zielsetzung des Projekts „Geschäfts- und Finanzierungsmodelle von staatlich organisierten Datentreuhändern für Gesundheitsdaten – GUIDERS“ (FKZ: 16DTM221) ist es, praxistaugliche Geschäftsmodell-Archetypen im Sinne eines Bausteins für tragfähige(re) Geschäfts- und Betriebsmodelle für Datentreuhänder zu entwickeln und zu validieren. Im Mittelpunkt der Analyse stehen mögliche Geschäftsmodelle staatlich organisierter Gesundheitsdatentreuhänder in Verbindung mit potenziellen Finanzierungs- und Erlösmodellen für diese Form von DTM, unter Berücksichtigung relevanter regulatorischer Rahmenbedingungen, insbesondere des Data Governance Act (DGA) und des Europäischen Gesundheitsdatenraums (European Health Data Space, kurz EHDS). Die Identifikation von praxistauglichen Geschäftsmodell-Archetypen, ihre Validierung durch Interviews mit Expert:innen sowie anhand eines Bewertungsmodells („Scoring“) und die Verdichtung in Form von Handlungsempfehlungen für Politik, Wissenschaft und forschender Industrie leistet einen Beitrag für den Anwendungsbereich Gesundheitsdaten. Das Vorhaben wird vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Sarah Kilz, Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW)
Data Trustee Models as Enabler for Hydrogen Value Chains - HyTrust
Zielsetzung des Einzelprojekts „Data Trustee Models as Enabler for Hydrogen Value Chains - HyTrust“ (FKZ: 16DTM222) ist die systematische Ausgestaltung eines neutralen Datentreuhandmodells mit tragfähigem Geschäftsmodell im Bereich der Wasserstoffwirtschaft. Dabei sollen insbesondere die technischen und betriebswirtschaftlichen Bausteine unter Zusammenführung relevanter Perspektiven aus Wirtschaft, Informatik und Technik erarbeitet werden. Geplant ist die Fokussierung auf zwei Use Cases: Industriepark und Wasserstoffmarkt – um einerseits den Austausch zwischen wenigen Partnern in einem geschlossenen System (d.h. in Großprojekten) zu adressieren, und um andererseits den multilateralen Austausch unterschiedlicher Akteure über ein offenes System zu berücksichtigen. Für beide Use Cases sollen jeweils tragfähige Geschäfts- und Betriebsmodelle für Datentreuhänder, sowie technische und rechtlich relevante Aspekte untersucht werden. Die Projektergebnisse werden mit verschiedenen Stakeholdern validiert. Das Vorhaben wird vom Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW) durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Dr. Sebastian Haugk, Fraunhofer-Zentrum für Internationales Management und Wissensökonomie (IMW)
Josua für sichere FAIR-Datenenklaven - Josua4DTM
Zielsetzung des Projekts „Josua4DTM – Josua für sichere Datenenklaven“ (FKZ: 16DTM225) ist es, die vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) entwickelte, Web-basierte Software Josua (Job Submission Application) für die abgesicherte Analyse von schützenswerten Forschungsdaten weiterzuentwickeln. Das System bietet dafür zwei Zugänge: Josua-Web ermöglicht die Ausführung von Analyse-Skripten auf Datenbeständen auf einem entfernten Rechner (remote access). Josua-Direct stellt einen virtuellen Desktop für den Fernzugriff (remote desktop) auf einen entfernten Rechner bereit, inklusive Betriebssystem, Dateisystem und Programme. Das System ist nicht nur am IZA, sondern auch bereits an weiteren vom Rat für Sozial- und Wirtschaftsdaten (RatSWD) akkreditierten Forschungsdatenzentren im Einsatz. Ziele des Projekts sind die enge Integration und Virtualisierung beider Zugangsmodule, die Erstellung eines neuen Moduls für Nutzungsstatistiken, die Migration des bestehenden IZA-Repositoriums für Forschungsdaten auf den breit anerkannten Standard „Harvard Dataverse“ und die technische Dokumentation des Josua-Systems. Das Projekt trägt so dazu bei, Josua noch nutzerfreundlicher und effizienter zu machen und seine Anwenderbasis, insbesondere in den empirischen Sozialwissenschaften sowie in der öffentlichen Arbeits- und Bildungsstatistik, weiter auszubauen. Darüber hinaus werden der technische Betrieb von Datentreuhandstellen in Forschungsdatenzentren, die Josua bereits nutzen oder perspektivisch nutzen werden, erleichtert und die Zugänglichkeit zu forschungsrelevanten Datenbeständen verbessert. Das Vorhaben wird vom Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA) durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Nikos Askitas, Forschungsinstitut zur Zukunft der Arbeit (IZA)
Untersuchung der Akzeptanz beim Datenteilen von Bürgerinnen und Bürgern - A-DATE
Inhalt: Zielsetzung des Projekts „Untersuchung der Akzeptanz beim Datenteilen von Bürgerinnen und Bürgern (A-DATE)“ (FKZ: 16DTM230) ist es, die Bedingungen zu erforschen, unter denen Bürgerinnen und Bürger bereit sind, Daten mit einer Datentreuhand-Gesellschaft im Gesundheitswesen zu teilen. Es soll eine praxisnahe, prototypische Erprobung anhand elektronischer Patientendaten erfolgen. Durch Expertengespräche und empirische Untersuchungen mit Bürgerinnen und Bürgern sowie ökonomische Experimente werden die Projektergebnisse validiert und Handlungsempfehlungen abgeleitet. Im Rahmen der Baustein-Entwicklung sollen diejenigen Konfigurationsmerkmale für Datentreuhänder identifiziert und analysiert werden, die die Chance ihrer Akzeptanz maximieren. Das Vorhaben wird von der Wilhelm Löhe Hochschule für angewandte Wissenschaften in Fürth (SRH WLH GmbH) durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. Florian Meier, Wilhelm Löhe Hochschule
Methoden zur Umsetzung einer federated Trusted Third Party - Merge’n’Dice
Im Projekt „Methoden zur Umsetzung einer federated Trusted Third Party - Merge’n’Dice“ (FKZ: 16DTM231) soll ein allgemeines Verfahren für den Betrieb einer förderierten Treuhandstelle (federated trusted third party) konzipiert, implementiert und validiert werden. Im Kern steht die Entwicklung einer Software für die Zusammenführung von Patientendaten aus verschiedenen Datenbeständen, für die kein gemeinsames Identifikationskennzeichen besteht. Das Projekt setzt auf Vorarbeiten an der Universitätsmedizin Greifswald im Projekt NUM-RDP zu einem sogenannten förderierten Record-Linkage auf, die allerdings sehr stark auf einen bestimmten Datensatz zu Covid-Erkrankungen (GECCO) und eine bestimmte Infrastruktur-Software (Data Sharing Framework) Bezug nahm. Im Projekt soll dieser Ansatz verallgemeinert und insbesondere um weitere medizinische Anwendungsfelder ergänzt werden. Das Vorhaben wird von der Universitätsmedizin Greifswald durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. med. Wolfgang Hoffmann, Universitätsmedizin Greifswald
Spezifikation rechtlicher und organisatorischer Aspekte für unterschiedliche Datentreuhandmodelle – KS-ROAD
Zielsetzung des Projekts „Spezifikation rechtlicher und organisatorischer Aspekte für unterschiedliche Datentreuhandmodelle – KS-ROAD“ (FKZ: 16DTM235) ist es, verschiedene mögliche Rechtsformen für unterschiedliche DTM zu analysieren und darauf aufbauend und Blaupausen (Regulatory Blue Prints) für deren konkrete Ausgestaltung im jeweiligen Anwendungskontext zu entwickeln. Zur Gewährleistung einer bedarfsgerechten Gestaltung der Projektergebnisse arbeitet die Ferdinand-Steinbeis-Gesellschaft eng mit einer Reihe von assoziierten Partnern aus Verbänden und Zivilgesellschaft zusammen. So sollen vor allem eine Entscheidungsmatrix und ein rechtlicher Leitfaden für Unternehmen, Institutionen und Konsortien umgesetzt werden, die sich als Datentreuhänder am Markt positionieren möchten. Die wissenschaftlich fundierten und praktisch erprobten Entscheidungshilfen sollen ihnen die Etablierung des eigenen DTM erleichtern.
Kontakt und weiterführende Informationen: Dr. Patrick Weber, Ferdinand-Steinbeis-Institut
Spatiotemporale und Geodaten-bezogene Anwendungen in Treuhandmodellen (der öffentlichen Verwaltung) - SpaGAT
Zielsetzung des Projekts „Spatiotemporale und Geodaten-bezogene Anwendungen in Treuhandmodellen (der öffentlichen Verwaltung) - SpaGAT“ (FKZ: 16DTM237) ist es, den Austausch von Daten zwischen verschiedenen, in staatliche Verwaltungsprozesse involvierten Akteuren – insbesondere im ländlichen Raum – durch die Verbesserung oder Ausweitung bestehender technischer Instrumente für die Umsetzung von DTM zu erleichtern. So soll der (Geo-)Datenaustausch zwischen den administrativen Ebenen und einzelnen Kommunen verbessert werden. Aufbauend auf Projektarbeiten im Auftrag des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie, hat die Hochschule Mainz dazu bereits eine Plattform zur verbesserten Geodatenbereitstellung entwickelt, die Ansätze des semantic web nutzt. Nun sollen im Projekt SpaGAT weitere Schnittstellen zur nutzerorientierten Vereinfachung der Daten-Bereitstellung geschaffen werden – unter anderem durch Integration und Testung des relativ neuen Datenformats GeoJSON-LD. Die Anforderungen an den technischen Baustein werden am Beispiel einer ländlichen Gemeinde in Rheinland-Pfalz identifiziert und mit Blick auf zu digitalisierende Verwaltungsleistungen mit klarem Bezug zu den dann nutzbaren raumzeitlichen Daten testweise umgesetzt. So soll der Mehrwert der im Projekt entwickelten Bausteine für andere Kommunen greifbar gemacht und so das Potential zur Nachnutzung erhöht werden. Das Vorhaben wird von der Hochschule Mainz durchgeführt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr.-Ing. Markus Schaffert, Hochschule Mainz
Entwicklung eines Konzepts zur Charakterisierung und Bewertung des Schutzbedarfs von Daten und Informationen zur Befähigung von Datentreuhändern – DT-INFODATVO
Zielsetzung des Verbundprojekts „Entwicklung eines Konzepts zur Charakterisierung und Bewertung des Schutzbedarfs von Daten und Informationen zur Befähigung von Datentreuhändern – DT-INFODATVO“ (FKZ: 16DTM238A-B) ist es, ein Konzept zu entwickeln, mit dem zum einen Datentreuhänder ein besseres Matching von Daten- und Informationsbedarfen und -angeboten realisieren, und zum anderen Fortschritte zur Beschreibung von Daten- und Informationsbedarfen generiert werden können, die auch außerhalb der Datentreuhandforschung Nutzen stiften können. Das zu entwickelnde Informationsversorgungskonzept trägt insbesondere dazu bei, Hürden beim Datenteilen abzubauen und Akteure dabei zu unterstützen, Potenziale des Datenteilens zu nutzen. Zudem soll das Konzept zur Charakterisierung und Bewertung des Schutzbedarfs von Daten und Informationen Organisationen dabei unterstützen, Daten- und Informationsbedarfe zielgerichtet zu beschreiben und damit die Grundlage für die Planung und Realisierung datengetriebener Anwendungsfälle schaffen. Das Vorhaben wird durch das Ferdinand-Steinbeis-Institut (FSTI) Stuttgart und der Universität Stuttgart umgesetzt.
Kontakt und weiterführende Informationen: Prof. Dr. Jens Lachenmaier, Ferdinand-Steinbeis-Institut