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Open Educational Badges in der außerschulischen MINT-Bildung : Datum:

MINT-Bildung findet nicht nur in der Schule statt, sondern auch an außerschulischen Lernorten. Oft fehlt die Möglichkeit, die dort erworbenen Kompetenzen abzubilden und den Lernenden nachzuweisen, da sie im formalen Bildungssystem bislang keine Rolle spielen. Hier kommen digitale Zertifikate, so genannte Open Educational Badges, ins Spiel.

Das Projektteam von Open Educational Badges rund um Projektleiterin und Verbundkoordinatorin Hannah Pützer, (4. v. l.), matrix gGmbH. © Maren Strehlau Photography

Open Educational Badges sind digitale Zertifikate, die standardisiert und überprüfbar belegen, dass bestimmte Lernerfahrungen gemacht und entsprechende Kompetenzen erworben wurden – egal, ob das Lernen im formal-schulischen oder im außerschulischen Kontext stattgefunden hat. Ziel des Verbund-Projektes Open Educational Badges (vom BMBF gefördert unter dem Titel MINT_OBadges) ist es, Open Educational Badges in außerschulischen Kursangeboten mit MINT-Schwerpunkt zu erproben, Gelingensfaktoren zu identifizieren und die Etablierung von Open Educational Badges voranzutreiben. Hierzu wird eine Plattform aufgebaut, auf der Open Educational Badges standardisiert erstellt, vergeben und gesammelt werden können. Im Fokus stehen dabei die einfache Integration und Nutzung der Plattform – beispielsweise durch die Einbindung eines KI-Assistenten, der passende Kompetenzen für die jeweiligen Lernangebote vorschlägt. Außerdem soll in drei analogen und zwei digitalen Testumgebungen, sogenannten Reallaboren, erforscht werden, wie Open Educational Badges am besten integriert und entsprechende Communities aktiviert werden können.

Erprobung in analogen und digitalen Reallaboren

Bei den analogen Reallaboren wird jeweils das gesamte regionale Bildungs- und Berufsorientierungsökosystem eingebunden, bestehend aus Eltern, Schulen, Hochschulen, Unternehmen und Fortbildungseinrichtungen. Ziel ist es außerdem, Informationsmaterialien zum Einsatz von Open Educational Badges für einen erfolgreichen und niedrigschwelligen Transfer zu entwickeln, um eine Ausweitung in die gesamte MINT-Bildungslandschaft zu ermöglichen. Dafür sollen mindestens drei auf Deutschland verteilte Reallabore mit MINT-Schwerpunkt intensiv dabei begleitet werden, Open Educational Badges zu etablieren. Nach der ersten Erprobung sollen die Ergebnisse auf weitere Akteurinnen und Akteure übertragen und dabei Transfererfahrungen gesammelt werden.

Um eine parallele Skalierung zu unterstützen, werden die Open Educational Badges zusätzlich in digitalen Reallaboren erprobt. Dafür sollen Kursangebote mit Open Educational Badges verbunden werden. Hierfür werden auch Förderprojekte aus Mein Bildungsraum eingebunden und durch Open Educational Badges unterstützt. Eine digitale Umfrage im Nachgang soll mögliche Mehrwerte analysieren.

Anbindung an „Mein Bildungsraum“

Die Open-Badges-Plattform zur Erstellung, Vergabe und Sammlung von Open Educational Badges wird kostenfrei zur Verfügung gestellt und an Mein Bildungsraum angebunden, um den Zugang und die Nutzung sowohl für Lernende als auch für Lernanbieter zu erleichtern.

Die Plattform soll aber auch unabhängig davon für alle Interessierten zur Verfügung stehen: in Form der Plattform und über offene Schnittstellen, die über Zusatzprogramme, zum Beispiel Plugins in Lernmanagementsystemen, angesprochen werden können. Ziel ist, dass die Plattform und die Plugins langfristig bereitstehen und losgelöst vom MINT-Schwerpunkt als Angebot für die gesamte Bildungslandschaft existieren.

Drei Projektpartner im Verbundprojekt  

Die drei Unternehmen matrix gGmbH, mycelia gGmbH und openSenseLab gGmbH stellen sich im Projekt Open Educational Badges der Herausforderung, Standards zu etablieren, die klar definiert sind, aber Spielraum für den individuellen Anwendungsfall lassen. Open Badges haben das Potential, eine Brücke zwischen formalen und non-formalen Bildungsinstitutionen zu bauen und damit institutionsübergreifendes Lernen zu unterstützen. Der Projektverbund begleitet die Reallabore dabei, Open Educational Badges zu erstellen und zu vergeben. Auch konzeptionell-strategische Fragen wie die Klärung der „Wertigkeit“ eines Badges ist Bestandteil des Projektes.